Die japanischen Alpen – Wandern am Nakasendo-Trail

Die japanischen Alpen – Wandern am Nakasendo-Trail

2. April 2024 1 Von beyondthepins

Wir erinnern uns noch zurück, als wäre es gestern gewesen… als wir vor einigen Jahren mal in der Therme Blumau in der Kuschelliege faulenzten und ein Geo Spezial Magazin mit dem Thema „Japan“ mithatten. Da sahen wir die tollen Fotos vom Nakasendo-Trail und wussten – wenn es uns jemals nach Japan verschlägt, dann wollen wir dorthin! Und nun war es endlich soweit.

Japan’s Großstädte haben natürlich viel zu bieten. Die wenigsten Reisenden haben aber am Schirm, dass man in Japan auch kleine traditionelle Orte leicht besuchen kann und die japanischen Alpen tolle Wanderungen zu bieten haben. Wenn zwischen Osaka/Kyoto und Tokio reist , empfehlen wir auf jeden Fall, den Umweg über die Berge auf sich zu nehmen und ein paar Tage länger einzuplanen, um in die traditionelle Welt des Nakasendo-Trails einzutauchen.

Der historische Weg, der auch „Samurai Road“ genannt wird und der früher Kyoto und Tokio verband, ist in Summe 526 km lang. Wir wanderten nur einen Teilabschnitt von 8 km, welcher die Bergdörfer Magome und Tsumago verbindet. Hier ein paar Eindrücke von unserem Nakasendo-Abenteuer!

Bereits bei Ankunft in Magome konnten wir die Kamera gar nicht mehr weglegen, weil das Dorf so viele Fotomotive bietet! Angefangen von der Kirschblüte, die gerade im Anfangsstadium war…

…bis hin zu den Pflastersteinstraßen und handgemachten Souvenirs.

Ein perfekter Mittags-Snack nach der Ankunft sind Gohei-Mochi, eine Art gegrillte Reisbällchen mit süß-saurer-nussiger Sauce – eine Spezialität in der Region. Im kleinen rustikalen Restaurant „Masuya“ kann man den älteren Damen dabei zusehen, wie sie die Gohei-Mochi nach traditioneller Art herstellen.

UNSER HIGHLIGHT

Gästehaus „Tajimaya“

Übernachtet haben wir im „Tajimaya“, einem traditionellen Gästehaus in Magome. Diese Art von Gästehäusern werden auch Minshuku genannt. Im Gegensatz zum Ryokan werden hier im Normalfall auch Abendessen angeboten.

Auf typisch japanischen Futons schlafen, eine Yukata tragen (eine Art Kimono für drinnen), im hauseigenen Onsen baden und ein köstliches Abendessen verschlingen – was will man mehr?

Die 8 km lange Wanderung am nächsten Tag über den Magome-Pass war trotz der kurzen Strecke recht abwechslungsreich. Von Bambuswald bis Wasserfall war alles dabei. Um nicht auf Bären zu treffen (was in dieser Region vorkommen kann aber sehr selten ist), soll man unterwegs die Bärenglocken läuten.

Auf dem Weg tauchte plötzlich eine Holzhütte auf, die von außen recht unscheinbar wirkte. Drinnen bot ein älterer Herr Tee für die Wanderer an.

Angekommen in Tsumago – wie könnte es anders sein – gab es für uns erstmal Kaffee und einen Mittags-Snack (gefüllte Teigtaschen), bevor wir ein paar Fotos im Dorf schossen.

Die Wanderung an sich bzw. die Landschaft und Ausblicke hauten uns nicht so vom Hocker… vielleicht lag es an der Jahreszeit (Winter bzw. kurz vor Frühlingseinbruch) oder unsere Augen sind schon zu verwöhnt, nachdem wir unter anderem in Patagonien oder in der Cordillera Huayhuash wandern durften… aber die traditionellen Dörfer und Teehäuser, die ruhige und fast mystische Atmosphäre sowie die Freundlichkeit der Menschen in der Region machten den Besuch des Nakasendo-Trails zu etwas ganz besonderem!

Tipp: Bucht man die Wanderung als Packet bei einem Tourenanbieter (inkl. Zugtickets, Übernachtung und Gepäcktransport), zahlt man über US 1.000. Wir stellten uns das ganze selbst zusammen und zahlten somit nicht mal € 200 pro Person für 2 Übernachtungen, Zugtickets, Essen und Gepäcktransport.