7 Gründe, warum uns das Langzeitreisen gut tut

7 Gründe, warum uns das Langzeitreisen gut tut

16. April 2023 3 Von beyondthepins

Während unserer Weltreise bekamen wir schon mehrmals von unseren Lieben zu Hause gesagt, wie gut und zufrieden wir auf Fotos oder bei den Video-Calls aussehen, oder wie entspannt wir auf den Sprachnachrichten klingen. Und ja, das Reisen, vor allem das Langzeitreisen, tut uns wirklich gut, körperlich sowie mental. Nach einigen Monaten stellt sich ein gewisses Mindset, eine gewisse innere Ruhe, sowie ein körperliches Wohlbefinden ein. Hier schreiben wir, warum das so ist.

Jeder Tag ist etwas Besonderes

Beim Reisen ist einfach jeder Tag ganz speziell und alle Sinne werden angesprochen. Jeder Moment bringt etwas Neues oder Schönes, sei es das Probieren einer neuen Frucht, ein exotischer Vogel der vorbeifliegt, oder das Winken eines Kindes auf der Straße. Plötzlich sind Kleinigkeiten, kleine Momente oder Begegnungen, etwas ganz Besonderes und man lernt die kleinen Dinge zu schätzen. Zu Hause ist man oft so in seinem Alltag „eingefahren“. Man geht durch die Straßen, schaut kaum nach links und rechts, ist gestresst und genervt. Man hat das Gefühl, jeder Tag wiederholt sich, jede Woche ist immer gleich, und jedes Jahr vergeht nur noch schneller. Durch das Reisen fühlen wir uns wieder lebendig und „aktiviert“.

Gesünderer Lebensstil als zu Hause

Dieser Punkt trifft bestimmt nicht auf alle zu – Urlaub ist manchmal auch dazu da, um sich „richtig zu gönnen“. Das gelegentliche Eis, mal ein Burger, oder ein Tag herumliegen ist auch bei uns dabei. Aber grundsätzlich führen wir auf Reisen einen viel gesünderen Lebensstil als zu Hause, weil

  • …wir uns meist den ganzen Tag an der frischen Luft bewegen – Erkundungstouren, Sightseeing, zu Fuß zum Hostel gehen weil wir zu geizig für den Bus sind – wir spazieren oft jeden Tag mehrere Kilometer. Auch viele Sportarten probiert man auf Reisen aus, egal ob Surfen, Schnorcheln etc.
  • …wir uns gesünder ernähren. Wir essen viel mehr frisches Obst und Gemüse als zu Hause, gerade wenn es den ganzen Tag sehr heiß ist. Wir naschen auch definitiv weniger und trinken weniger Kaffee, als früher im typischen Büroalltag.
  • …wir weniger Alkohol trinken als zu Hause. Zu Hause sitzt man eher mal mit Freunden auf Wein und Bier zusammen. Auf Reisen trinken wir zwar mal gelegentlich ein Bier, aber es hält sich ziemlich in Grenzen.
  • …wir viel (und meistens gut) schlafen. Man ist meist müde vom Tag an der frischen Luft und schläft daher wie ein Baby. Dank unserer speziell angefertigten Ohrenstöpsel schlafen wir auch in den Hostel-Dorms recht gut. Und morgens läutet zum Glück selten der Wecker, außer wir müssen mal zum Bus oder zu einer Tour.
  • …Stress und Druck des Alltags einfach wegfallen, seien es arbeitsbedingter Zeitdruck, soziale Verpflichtungen, oder Erledigungen des Alltags, die einen belasten.

Freiheitsgefühl

Für uns bedeutet die Weltreise ein irrsinniges Gefühl von Freiheit. Zum einen, weil wir keine Deadline haben (außer das Zuneige-gehen unseres Budgets). Wir müssen nicht zu einer gewissen Zeit, für einen Job, oder wegen einer Wohnung wieder retour in Österreich sein.

Was zudem sehr befreiend ist, ist die Tatsache nur mit einem Rucksack mit den wichtigsten Sachen unterwegs zu sein, und zu wissen, dass auch zu Hause kein Berg an Materiellem auf uns wartet. Außer natürlich ein paar Kleinigkeiten, die wir bei den Verwandten zwischengelagert haben (vielen Dank nochmals an euch Lieben an dieser Stelle). Wir werden uns nach unserer Reise auch sicher mit weniger materiellen Dingen umgeben und einen minimalistischeren Lebensstil führen, weil man einfach merkt, was im Leben wichtig ist und mit wie wenig man auskommt.

Für uns bedeutet Freiheit auch, dass wir jeden Tag gestalten können, wie wir möchten. Manchmal hat man Lust auf einen aktiven Tag mit Sport oder einer Tour. Manchmal möchte man eher chillen. Wir sind nicht durch einen Job oder durch sonstige Verpflichtungen an einen gewissen Alltag gebunden. Unsere Remote-Arbeit können wir relativ flexibel gestalten, sodass diese uns im Reisen nicht einschränkt. Wir können intuitiv unserer inneren Uhr folgen. Manchmal schlafen wir schon um 21 Uhr ein, manchmal sind wir bis Mitternacht auf. Mal frühstücken wir um 7 Uhr, mal erst um 11 Uhr. Mal essen wir Pizza im Bett, mal Tacos vom Stand, mal kochen wir selbst. Es gibt keinen (Arbeits-)Alltag, der uns irgendwelche Limits vorgibt oder uns stresst, zu einer gewissen Zeit essen, schlafen oder aufstehen zu müssen.

Quality-Time als Paar

Wir wurden schon oft gefragt (vor sowie auch während der Reise), wie wir das denn aushalten. 24/7 als Paar aufeinander zu kleben, das ist für viele nicht vorstellbar. Wir haben uns zum Glück bisher noch nicht in die Haare gekriegt 🙂 ganz im Gegenteil – wir genießen die gemeinsamen Momente und die Erlebnisse! Wir wissen: so viel Zeit werden wir nie mehr gemeinsam haben, denn im Arbeitsalltag kommt die gemeinsame Quality-Time oft zu kurz. Die Weltreise sehen wir eher als Zeit, die uns noch mehr zusammenschweißt und uns gemeinsame Erinnerungen beschert, an die wir in vielen Jahren noch gerne zurückdenken werden.

Zeit für sich

So sehr wir die gemeinsamen Momente auch genießen, so schön ist es auch, Zeit für sich zu haben. Zeit für Dinge, die einem mental gut tun (Yoga, Lesen, oder Reisetagebuch schreiben). Zeit, um sich körperlich zu betätigen und Sport zu machen. Zeit, um produktiv und kreativ zu sein. Zeit, um zu reflektieren und darüber nachzudenken, was im Leben wichtig ist, was man erreichen möchte, oder wie es nach der Reise privat und beruflich weitergeht. Zeit um Spanisch zu lernen oder sich mit Dingen zu beschäftigen, die einen interessieren (Michael hat z.B. seit Beginn der Reise einige theoretische Bücher über die Nutzung der Alpen bzw. über die Ozeane und Entstehung der Wellen gelesen). Zu Hause greift man in der Freizeit eher zu leichterer Lektüre, bei der man abschalten kann, oder man lässt sich vom Fernseher berieseln. Oft fehlt nach der Arbeit einfach die Energie, um sich mit gewissen Dingen zu beschäftigen, die einen eigentlich interessieren würden.

Reisen als „Schule für’s Leben“

Wir persönlich sehen das Reisen nicht nur als typischen „Urlaub“. Viel mehr ist das Reisen für uns ein ständiges Lernen und persönliches Weiterentwickeln, und das tut uns ebenfalls gut. Einerseits lernt man sprachlich und geografisch vieles. Andererseits lernt man auch kulturell so viel und erweitert den eigenen Horizont, wird toleranter und offener. Man trifft auf so viele interessante und inspirierende Menschen, seien es Locals oder andere Reisende, von denen man so viel lernen kann.

Wir versuchen auch immer wieder, längere Aufenthalte einzubauen, wie zum Beispiel unsere Farmstays in Kanada, ein Sprachkurs in Mexiko oder unsere Freiwilligenarbeit in Guatemala. Bei diesen Aufenthalten erfährt man vieles über das lokale Leben, erlangt neue Skills und lernt viele neue Leute kennen.

Gewisse Lockerheit

Gerade beim längeren Reisen stellt sich mit der Zeit eine gewisse Lockerheit und Entspanntheit ein. Zu Beginn der Reise macht man sich noch mehr Gedanken oder Sorgen um gewisse Dinge (gerade wir Europäer:innen tun uns da schwer, da wir ja gewohnt sind, dass alles organisiert, pünktlich und akkurat abläuft). Nach ein paar Monaten denkt man sich dann einfach „go with the flow“. Auch wenn der Bus nicht daher kommt, wir mal 1-2 Stunden wo sitzen und warten müssen, das Gepäck nicht ankommt, oder dergleichen. Man lernt mit der Zeit einfach, entspannter mit Situationen umzugehen. Im Endeffekt geht meist alles gut. Es gibt für alles eine Lösung. Und wenn man keinen Zeitdruck hat, dann verkraftet man auch das Warten locker. Somit ist das Reisen auch eine Möglichkeit für einen entschleunigten Lebensstil, und das kann jeder von uns zwischendurch mal gebrauchen. 🙂

Klickt euch gerne durch unsere bisherigen Weltreise-Beiträge um mehr darüber zu erfahren, welche Erlebnisse uns so glücklich und zufrieden machen 🙂